Bäume

Öde würden unsere Gärten erscheinen, wenn die Bäume und Sträucher fehlten.
„Öde würden unsere Gärten erscheinen, wenn die Bäume und Sträucher fehlten.“ Dieses Zitat aus einem alten Gartenbuch (1922) aus dem Besitz von Konrad Herter, Schlossgärtner (1932 – 1972) bringt es auf den Punkt: Wenn die Bäume fehlen, fehlt Wesentliches.
Am 15. August 1982 ist das Unvorstellbare beinahe Wirklichkeit geworden. Der regionale orkanartige Sturm hat etliche Bäume umgeworfen und viele arg zerzaust.
Aesculus hippocastanum

- Heimat: SO-Europa, W- u. M-Europa eingebürgert
- blüht im Mai und wird 20 – 25 m hoch.
- Besonderes: Samen leicht giftig. Seit 1576 in Kultur.
- gute Bienenweide. Samen ehemals für Schweinemast.
- wichtiger Alleebaum seit Beginn des 18. Jahrhunderts.
Buxus sempervierens

- Heimat: Wärmere Lagen Europas, N-Afrika, W-Asien
- blüht im April und wird ca. 5 m hoch
- Besonderes: Giftig. Gute Bienenweide. Wird über 600 Jahre alt. Gut formbar durch Schnitt. Drechslerholz. Einst gegen Kahlköpfigkeit empfohlen.
Picea abies

- Heimat: N-, M-, SO-Europa
- blüht im Mai und wird bis 50 m hoch
- Besonderes: Wird max. 600 Jahre alt. Höchster heimischer Baum. Stark gefördert durch Forstwirtschaft. Vielseitig verwendbares Holz.
Aesculus x carnea ’Briotii’

- Sorte der Kreuzung A. hippocastanum x A. pavia
- Besonderes: Samen leicht giftig. Gepflanzt 1990 als Ersatz ehemaliger Rosskastanie. Bienenweide. Weniger anfällig auf Kastanienminiermotte. Trägt wenige Früchte.
Thuja plicata

- Heimat: Westl. N-Amerika
- blüht im März und wird 30 m hoch, Heimat bis 60 m.
- Besonderes: Ganze Pflanze sehr giftig. Seit 1853 in Kultur. In Heimat bis 1000 Jahre alt. Holz ist zäh und fäulnisresistent. Durch Sturm 1982 beschädigt.
Der grosse Stammumfang des Riesen-Lebensbaums ist nicht auf ein sehr hohes Alter zurück zu führen. Die Fotoaufnahme von ca. 1920 verrät den Trick: ca. 1870 wurden sechs Bäume im Kreis gepflanzt und sind mit den Jahren zusammen gewachsen. Ginkgo biloba

- Heimat: SO-China
- blüht im Juni und zweihäusig. Wird bis 30 m hoch
- Besonderes: Seit 1730 in Europa. Wird über 1000 Jahre alt. Früchte stinken. Männliches Exemplar. Durch Sturm 1982 stark geschädigt.
Der Ginkgo trägt im Spätherbst eine aussergewöhnlich schöne gelbe Herbstfärbung. Bei einem frühen, stärkeren Herbst-Frost fallen die Blätter in ganz kurzer Zeit grün zu Boden. Die Blüten des männlichen Ginkgos erscheinen zahlreich Ende Mai, anfangs Juni. Weibliche Ginkgos sind wegen der stinkenden Früchte im Herbst nicht so beliebt. Pinus nigra austriaca

- Heimat: M- u. S-Europa, Westasien
- Besonderes: Der Sturm 1982 hat die grosse Schwarz-Kiefer umgerissen. Neben dem Wurzelstock ist ca. 1989 diese junge Schwarzkiefer gekeimt.
Magnolia acuminata

- Heimat: Östl. N-Amerika
- blüht im Mai, unauffällig und wird bis 25 m hoch
- Besonderheiten: leicht giftig. Grösste und winterhärteste Magnolie. Selten anzutreffen. Raschwüchsig.
Die vom Sturm 1982 stark geschädigte Gurkenmagnolie ist im Sommer 1998 abgestorben. Im Frühjahr 2000 wurde sie durch einen Jungbaum ersetzt.
Platanus x hispanica

- Vermutlich Kreuzung P. occidentalis x P. orientalis
- blüht Mai – Juni und wird bis 35 m hoch
- Besonderes: Allergien. Entstanden um 1650 in S-Europa. Nur in Kultur bekannt. Die beiden vorderen, vermutlich 200 jährigen Platanen gehören nebst den 300 jährigen Eiben, zu den ältesten Bäumen im Park.
Am 15. August 1982 hat der regionale, orkanartige Sturm im Schlosspark grosse Schäden angerichtet. In der Folge entschied man sich u.a. die stark geschädigten Platanen nicht zu fällen, sondern „baumchirurgisch“ zu behandeln.

Die geschädigten Bäume im Park werden regelmässig von Baumpflegespezialisten überprüft und gepflegt. Fagus silvatica ’Atropunicea’

- Abart der heimischen Rot-Buche
- blüht April – Mai und wird bis 30 m hoch
- Besonderheiten: Sorte mit dunkelstem Blatt. Vermehrung durch Veredlung.
Magnolia x soulangiana

- Kreuzung M.denudata x M.liliiflora
- blüht April – Mai und wird 5 – 10 m hoch
- Besonderes: Leicht giftig. Gezüchtet 1820 von E. Soulange-Bodin bei Paris. Schnelle Verbreitung in den europäischen Gärten. Mehrere Sorten.
Querqus robur

- Heimat: Europa
- blüht April – Mai und wird 20 - 40 m hoch
- Besonderes: In Mitteleuropa am weitesten verbreitete Eichen-Art. Wertvolles Holz. Eicheln wurden früher für die Schweinemast genutzt (auf den Eichen wächst der beste Schinken).
Fagus sylvatica f. purpurea

- Sämling der Blut-Buche
- blüht April – Mai und wird bis 30 m hoch
- Besonderes: Entdeckt um 1680 in Buch am Irchel, um 1770 in Thüringen, um 1840 im Südtirol. In Buch am Irchel Sage über Blattfärbung nach Brudermord.
Es ist beeindruckend die Farbänderungen der Sämlings-Blut-Buche zu beobachten: vom kupfrigen Austrieb zur dunklen, fast schwarzen Färbung im Sommer, wechselt die Farbe zu grünlich im Frühherbst und endet mit einem Schlussbouquet von herbstlichen Orange. Infolge des Ulmensterbens musste 1992 die mächtige Bergulme hinter dem Pavillon gefällt werden. Zum 20 Jahr-Jubiläum (Schlosskommission und Stiftungsrat) von Johannes Herter-Leu wurde 2005 im Waldstück unterhalb des Pavillons eine Flatterulme (Ulmus laevis) gepflanzt. Taxus baccata

- Heimat: Europa, NW-Afrika, Kleinasien
- Blüht Februar – März: Zweihäusig. Wird bis 15 m hoch
- Besonderes: Ganze Pflanze sehr giftig, ausser Samenmantel. Wird bis 1000 Jahre alt. Früher für Armbrust und Pfeilbogen benützt.
Als Windbestäuber produzieren die männlichen Blüten der Eibe grosse Mengen an Pollen und verstäuben sie im Februar und März. Sie gehören zu den Mitverursachern der Frühblüherallergie (Früjahrsheuschnupfen). Im extensiven Teil des Parks, dem Tobel, wachsen vorwiegend Eiben, Haselsträucher, Bergahorn, Rot-Buche, Rottanne und Esche.